Beruf und Pflege vereinbaren

Warum das Thema ElderCare im Unternehmen?

Während die Unternehmen bereits viele Unterstützungssysteme für Berufstätige mit Kindern installiert haben, ist das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege häufig noch nicht in Programme umgesetzt. Dabei betreut oder pflegt bereits jeder fünfte Berufstätige einen nahen Angehörigen, in der Gruppe der 45-59 jährigen sind es bereits 28 % der Beschäftigten (Allensbach 2010). Infolge der demografischen und soziokulturellen Veränderungen in der Gesellschaft und der Entwicklungen am Arbeitsmarkt hier insbesondere der Fachkräftemangel, werden immer weniger Menschen ihre Erwerbstätigkeit zugunsten pflegerischer Tätigkeiten aufgeben. Bereits heute werden die betrieblichen Folgekosten mangelnder Vereinbarkeit von Beruf und Pflege auf ca. 19 Milliarden Euro bundesweit beziffert (Schneider/Heinze/Hering, FFP 2011)

Pflege fordert und belastet:

Für den pflegenden Mitarbeiter bedeutet die familiäre Aufgabe einen zusätzlichen Aufwand von ca. 37 Std/Wo für Pflege- und Betreuungsleistungen neben der Erwerbstätigkeit. Die daraus entstehenden Belastungen sind vielfältig. So müssen berufstätige Pflegende die Belastungen aus den Pflegetätigkeiten, die Rollenkonflikten, die Verhaltens- und Persönlichkeitsveränderungen der Pflegebedürftigen und die Belastungen aus den eigenen Bedürfniskonflikten verkraften. 

Maßnahmen:

Ob sich diese Belastung negativ auf die Arbeitskraft auswirkt, hängt sehr davon ab, welches Informations-, Beratungs- und Unterstützungsangebot der von der Pflege betroffene Mitarbeiter erhält.

Das Pflegezeitgesetz ist sicherlich hilfreich, aber pflegende Beschäftigte möchten sich die Berufstätigkeit in der Regel erhalten bzw. die Voraussetzungen schaffen, um sich trotz der Angehörigenpflege beruflich weiterentwickeln zu können.

Möglich wird eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Pflege durch das Schaffen eines firmeninternen Unterstützungsnetzes, welches auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der pflegenden Beschäftigten eingeht:

  • Flexibilisierung von Arbeitszeiten und Arbeitsorganisation
  • Information zu den Anforderungen,
    die bei der Pflege entstehen
  • Beratung zu innerbetrieblichen und außerbetrieblichen Hilfsmöglichkeiten
  • Vermittlung an Anlaufstellen und Dienstleistungen
  • Schulung und Information für den besseren Umgang mit Pflegebedürftigkeit und über konkrete Erleichterungen in der Pflege
  • Aufbau von betrieblichen Serviceleistungen und Entlastungsangeboten